Hello Stockholm

Bereits am Donnerstag machten wir uns auf um Jakob im kalten, hohen Norden, genauer in Stockholm, zu besuchen. Nach einem ausgedehnten Stadtspaziergang (und dem ersten von vielen Saunagängen) ließen wir den Abend in Jakobs Studentenheim ausklingen und uns von ihm bekochen 🙂

Freitag war Großkampftag in Sachen Sightseeing. Nach einer ausgedehnten Inspektion des Frühstücksbuffets ging es in Vasa-Museum. Das Museum, welches rund um ein gehobenes Schiff aus dem 17. Jahrhundert gebaut wurde, ist jedenfalls einen Besuch wert!

Im Anschluss ging es dann zu einer netten(=unerschwinglichen) Markthalle und von dort aus weiter zu unserer ersten Fika (=schwedische Kaffeejause). Juvenile Wortwitze ersparten wir uns natürlich ;). Auch dieser Tag wurde mit einem Saunabesuch abgeschlossen.

Am Samstag ging es dann endlich mit dem Turnier los. Das fand allerdings etwas außerhalb vom Stadtzentrum in Bosön statt. In einer riesigen Sporthalle mit dem feinsten Kunstrasen spielten an diesem Wochenende insgesamt 52(!) Teams auf nur 4(!) Feldern um den Turniersieg in der Open- und Women-Divison. Nachdem unser Open-Kader bekanntlich eher überschaubar ist, haben wir uns noch mit Kathi verstärkt.

Am Samstag erwarteten uns drei Poolspiele und im Fall eines 3. Poolplatzes auch noch ein Spiel der Zwischenrunde auf Feld 1, von wo aus es das ganze Wochenende über einen Livestream gab.

5:8 – Sigtuna FK
Unser erstes Poolspiel hatten wir gegen Sigtuna FK aus Schweden. Die als Nr.2 in unserem Pool gesetzte Mannschaft stellte sich als durchaus machbare Aufgabe heraus. Schlussendlich produzierten wir aber doch den einen oder anderen Fehler mehr als die jungen Schweden.

3:11 – Lumberjacks FGFF
Gegen die Lumberjacks, ebenfalls aus Schweden, rechneten wir uns vor dem Spiel durchaus Chancen aus. Diese Annahme basierte allerdings nur auf dem Seeding und wir hatten unsere schlechte Leistung in diesem Spiel nicht einkalkuliert. Da war wohl der selbst auferlegte Druck ins „Fernsehen“ zu kommen doch zu groß 😉

0:11 – Salaspils WT
Glücklich über die nicht vorhandene Übertragung waren wir dann in unserem letzten Poolspiel, welches wir punktelos beendeten. Zu unserer Ehrenrettung sei allerdings angemerkt, dass die Letten am Ende im Halbfinale sich erst im Universe-Punkt gegen die späteren Turniersieger geschlagen geben mussten.

Nachdem der Samstag sportlich nicht berauschend war, zogen wir uns wieder in die Hotel-Sauna zurück. Am Abend ging es dann in eine Pizzeria, wo sich die Sprachfähigkeiten unseres Kaders als äußerst nützlich erwiesen. Das war nämlich der Auftakt von Görkems Dolmetsch-Karriere, in der er freudig feststellte, dass er in Stockholm auf so viele türkische Landsleute traf, dass wir uns nicht auf Jakobs bescheidene Kenntnisse der Landessprache verlassen mussten 😉

Die offizielle Turnierparty fand in unserem Hotel, rund 40 Minuten von den Spielfeldern entfernt, in der Skybar statt. Um 23 Uhr war die Party allerdings noch immer recht überschaubar und die Bierpreise nicht, somit entschieden wir uns in unserem Premium-Zimmer weiterzuglühen.

Am Sonntag mussten wir schon um 8 Uhr wieder aufs Spielfeld. Im ersten und einzigen Spiel der Zwischenrunde trafen wir dabei auf die Hallunken aus Deutschland.

4:11 – Hallunken
Hier mussten wir erkennen, dass wir auch Open nicht besser abschneiden als Mixed, ein Monat zuvor in Pilsen. Dies drückte sich in einer doch recht deutlichen Niederlage aus, die nicht zuletzt auch auf unserer löchrigen, aus Schonungsgründen gespielten, Zone beruhte.

7:8 – No Discounts
Im Kreuzspiel trafen wir auf die No Discounts aus Schweden. Nach einem holprigen Start hatten wir gleich 2-3 Punkte Rückstand aufzuholen. Noch mehr als die unfassbar genauen Hucks ihres Haupthandlers, machte uns aber der übermäßige, oft fahrlässige Körpereinsatz zu schaffen. Hintereinander wurde Kathi einfach umgelaufen, anstatt umlaufen zu werden und Dasi bekam den Ellbogen seines Gegenspielers eher unsanft in die Rippen. Sportlich war dieses Spiel allerdings das für uns spannendste an dem Wochenende. Einerseits waren wir, anders als in den anderen Spielen, physisch erstmals nicht unterlegen und auch vom Niveau konnten wir gut mithalten. Beim Stand von 4:7 ertönte der Jingle (es wurde Cap 1 bei einem Abstand von weniger als 3 Punkten gespielt). Danach konnten wir aber nochmal so richtig aufdrehen und auf 5:7 verkürzen. Im Anschluss holten wir uns noch zweimal die Defense und konnten sogar auf 7:7 ausgleichen. Der Universe-Point begann dann aber leider suboptimal. Andis Inside-Pull in die hintere Ecke der Endzone wurde von einem an der Line stehenden Deutschen geblockt. Anstatt an der hinteren Ecke der Endzone zu beginnen konnten unsere Gegner zum Brick-Point gehen, auf diesem Feld entsprach das einem Raumgewinn von knapp 25 Metern. Von dort aus spielten sie einen sicheren und Punkt bis vor unsere Endzone und konnten sich dann mit einem knappen Pass den Sieg sichern. Unsere Aufholjagd wurde also leider nicht belohnt 🙁

5:10 – Caracals
Im letzten Spiel, gegen den letzten Platz, trafen wir auf die Caracals aus Wuppertal, die wir bereits in der Sauna kennengelernt hatten. Mit etwas müden Beinen und noch müderen Köpfen stolperten wir in unserem letzten Spiel in eine am Ende doch recht deutliche Niederlage und mussten uns somit mit dem letzten Platz zufrieden geben.

In fast schon traditioneller Manier beendeten wir auch diesen Tag wieder in der Sauna, gefolgt von einer weiteren Version von Pasta a la Jakob. Am Montag knüpften wir dann wieder an unsere Sightseeing-Aktivitäten an und schleppten unsere müden Körper zu einem schwedischen Mittagessen, ins örtliche Fotografie-Museum (Fotografiska) und zu einer weiteren Fika. Am Abend ließen wir unseren Stockholmausflug mit ABBA und dem einen (oder anderen) alkoholischen Getränk ausklingen.

Nicht unerwähnt soll die sehr professionelle Turnierorganisation, mit der ebenfalls sehr professionellen Turnierwebsite bleiben. Ein für uns ungewohntes Feature des Turniers waren die Scorekeeper, die vom Veranstalter gestellt wurden und die neben dem Spielstand auch die verantwortlichen für Assists und Goals mitgeschrieben haben. Daraus sollte dann eine Spielerrangliste erstellt werden, die sowohl auf Team- als auch auf Turnierebene abgerufen werden kann. Allerdings dürfte sich da der Fehlerteufel eingeschlichen haben, denn nach zwei Spielen, in denen wir insgesamt 8 Punkte erzielt hatten, hatte Andi bereits 13 Scorer-Punkte. Bei allem Respekt vor seiner Leistung, aber da konnte es dann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Das erkannten dann auch die Organisatoren und stampften die Spielerrangliste kurzerhand ein 🙁

Fazit: Ein einmaliges Erlebnis
So schön das Wochenende im hohen Norden auch war, zu einem Fixtermin in unserem Kalender wird das Hello Stockholm wohl nicht werden. Dafür ist es dann doch zu stark, teuer und Open. Als einmaliges Ereignis war es allerdings großartig und jedenfalls schon wieder Vorfreude auf unzählige weitere Turnierwochenenden gemacht.

Hard Facts
Stockholm, Schweden
02.04.2016 bis 03.04.2016
Letzter Platz 🤕