Southern Comfort

Nachdem lange nicht feststand, ob wir antreten können, fuhren wir schließlich, dezimiert aber doch, nach Klagenfurt. Zehn wackere Stolis (4 Damen, 6 Herren) stellten sich der Herausforderung eines 7 on 7 Turnierwochenendes. Das Turnier war das letzte vor den Österreichischen Mixed Meisterschaften, weshalb wir es dazu nutzen wollten um unsere traditionell löchrige Zonen-Defense zu verbessern.

Im ersten Pool-Spiel trafen wir auf die Augärtner, die zuletzt bei den Wiener Akademischen Meisterschaften (Plätze 1 und 2) und beim Timmy (Plätze 3 und 4) sowohl die Qualität als auch die Breite ihres Kaders eindrucksvoll bewiesen. In den ersten zwei Punkten gab es einige Turnovers und man merkte, dass beide Teams noch nicht richtig angekommen waren. Wir fanden aber besser ins Spiel und konnten uns sehr schnell einen 3-4 Punkte-Polster herausspielen. Beim Stand von 6:3 konnten die Augärtner ein Break holen und kamen in der Folge auf 6:5 heran. Auch in dieser Situation blieben wir cool und unsere Zone dicht. Am Ende konnten wir das Spiel überraschend klar mit 10:6 für uns entscheiden.

In den nächsten beiden Spielen erwarteten uns slowenische Teams, die beide vor uns geseedet wurden. Zuerst erwartete uns ein intensives Spiel gegen Cosmo. Wir konnten mit unserer Defense zwar auch hier den einen oder anderen Fehler erzwingen, es gelang uns aber kaum daraus Kapital zu schlagen. Cosmo spielte eine sehr starke Man-Defense, die unsere Offense über weite Strecken des Spiels ausschalten oder zumindest sehr verlangsamen konnte. Am Ende mussten wir uns mit 6:9 geschlagen geben, ein Ergebnis mit dem wir trotzdem sehr zufrieden sein können.

Nach einer längeren Mittagspause trafen wir im dritten Spiel des Tages auf Frizmi. Auch hier konnten wir teilweise eine sehr starke Zone aufstellen, viel mehr als eine Verschleppung des Spiels war aber nicht möglich, da die Slowenen sehr sicher und routiniert durch unsere Zone durchspielten. Wir probierten in diesem Spiel auch eine FS-Zone aus, die noch etwas löchrig war und bei der noch nicht alle Position ganz klar waren. In der Offense hatten wir etwas weniger Druck als im Spiel davor, machten aber trotzdem den einen oder anderen Fehler zu viel und konnten Frizmi somit nie wirklich gefährlich werden. Das Spiel endete mit einem leistungsgerechten 6:9. Zum Vergleich: die Augärtner mussten sich mit 4:13 geschlagen geben.

Vor dem Turnier identifizierten wir die letzten beiden Pool-Spiele (gegen undiscovered bzw. Disc Fiction 2) als “unsere” Spiele, in denen wir eher ergebnisorientiert spielen wollten.

Nach einer längeren Pause trafen wir im letzten Spiel des Tages, um 19:05, auf undiscovered. Nachdem die Zone hier nicht so gut wie erwartet funktionierte stellten wir relativ bald auf “ergebnisorientierte” Man-Defense um. Trotz eines doppelt so großen Kaders waren die SpielerInnen von undiscovered nicht so fit wie wir und vor allem hatten sie keine Esther mit Magnetfingern. Mit einigen spektakulären Catches, z.B. mit Zeige- und Mittelfinger, brachte sie die Gegner an den Rand der Verzweiflung. Für überraschte bzw. verzweifelte Gesichter sorgte auch Andi, der aus vollem Lauf den ersten Swing nach einem Pull einfach abfing. Ein für uns sehr gelungenes Abschlussspiel des ersten Turniertages endete schließlich mit 13:6.

Nach einer eiskalten Dusche und einem üppigen Abendessen, vertraten uns Dani und Jakob beim Beerpong, wo wir eine bittere Erstrunden-Niederlage einstecken mussten. Wir trösteten uns mit Eis aus der Klagenfurter Innenstadt.

Der nächste Tag begann mit Gerhards Meldung, dass wir Pat verloren hätten. Im Rahmen einer umfassenden Aufklärung dieses mysteriösen Falles stellte sich heraus, dass er zuletzt kurz nach 4 Uhr von Esther am Weg zur Toilette gesichtete wurde. Dass er dabei eine Hose anhatte lieferte dann den entscheidenden Hinweis zur Lösung dieses Rätsels: er war beim Start des Ironman sich “die Verrucktn anschaun”.

Vollzählig starteten wir in unser erstes Spiel des Tages, unser letztes Pool-Spiel, gegen Disc Fiction 2. In einem recht eindeutigen, aber nicht gerade einprägsamen Spiel konnten wir uns mit 10:6 durchsetzen.

Mit einem Spielverhältnis von 3:2 erreichten wir den 3. Platz in unserem Pool und trafen somit auf den 4. des anderen Pools, Dreh & Trink. Wir konnten von Anfang an einen hohen Druck erzeugen und sie somit zu Fehlern zwingen, die wir dann sehr schnörkellos verwerteten. So spielten wir eine sehr konzentrierte und saubere Partie bis zum 9:0. Danach war die Luft ein bisschen draußen und wir trennten uns schließlich mit 11:3.

Im anderen Kreuzspiel traf Schleudertraum auf die Augärtner, wo sich die Augärtner mit 12:6 durchsetzen konnten. Somit wäre es wieder zu den Begegnungen Schleudertraum – Dreh & Trink bzw. Augärtner – Lok Stoli gekommen. Um die Sache ein bisschen interessanter zu machen schlugen wir vor die Spiele zu tauschen und gegen Schleudertraum zu spielen. Dieser Vorschlag fand bei den vier betroffenen Teams aber keine einstimmige Zustimmung. Somit trafen wir im letzten Spiel wieder auf die Augärtner.

Die Augärtner waren motiviert sich für die Niederlage vom Vortag zu revanchieren. Ihr stark besetzter doppelt so großer Kader sprach auch nicht gerade gegen sie. Die ersten paar Punkte entwickelten sich zu einem Spiel Not gegen Elend. Viele Fehler auf beiden Seiten führten zu etlichen Turns und zwei Marathonpunkten. Schließlich gelang es uns aber ein Break zu erzielen, wodurch wir diese chaotische Phase mit 3:1 hinter uns bringen konnten. Danach blieb das Spiel weiter umkämpft, man merkte, dass beide Teams alles dafür gaben um das letzte Spiel des Turniers für sich entscheiden zu können. Dank einer starken Defense und einer ruhigen Offense konnten wir auf 8:4 davonziehen, als uns der Jingle erlöste. Den letzten Punkt holten sich noch die Augärtner, an unserem Sieg änderte dies allerdings nichts mehr.

Somit stand es fest – wir waren 5.!!!

Mit diesem Ergebnisse hätten wir vor dem Turnier aufgrund der Ausgangssituation (kleiner Kader, Defense “ausprobieren”) nie gerechnet. Wir konnten somit den Aufwärtstrend der letzten Monate fortsetzen. Es gelang uns durch die Bank in den entscheidenden Situation gute Leistungen abzurufen, auch wenn es natürlich noch einige individuelle Fehler in unserem Spiel gab. Doch auch davon ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und so manch schlechtere Leistung wurde durch großartige Leistungen vom Rest der Mannschaft mehr als ausgeglichen. Egal ob Esthers Magnet-Catches und Killer-Marks in der Zone, Pats Lufthoheit oder Alex’ und Toms Übersicht in der Zone, es gab einige Highlights an diesem Wochenende, vom Einsatz mal ganz abgesehen.

Dieses Wochenende macht ganz eindeutig Lust auf mehr, zum Glück ist die Mixed-ÖM schon in zwei Wochen!

LG, Andi

 

Hier nochmals die gesammelten Ergebnisse:

10:6 – Augärtner
6:9 – Cosmo
6:9 – Frizmi
13:7 – undiscovered
10:6 – Disc Fiction 2
11:3 – Dreh und Trink
8:5 – Augärtner

Hard Facts
Klagenfurt
27.06.2015 bis 28.06.2015
5.
Turnierbericht von Andi